Wann ist die Zeitumstellung und wie kann ich mir das Prinzip merken?
Die Zeitumstellung erfolgt jedes Jahr am letzten Sonntag im März und im Oktober. Im Jahr 2024 bedeutet das: Am 31. März um 2.00 Uhr morgens wird die Uhr eine Stunde vorgestellt, am 27. Oktober um 3.00 Uhr morgens wieder eine Stunde zurück. So können Sie es sich merken: Im Frühling werden die Gartenmöbel nach draussen gestellt (vorgestellt) und im Herbst wieder zurück ins Haus (zurückgestellt).
Seit wann gibt es die Zeitumstellung?
Der Wechsel auf die Sommerzeit wurde erstmals 1916 während des Ersten Weltkriegs im damaligen deutschen Kaiserreich angeordnet, um Energie für die Rüstungsindustrie zu sparen. In der Schweiz beschloss der Bundesrat 1941 die Sommerzeit einzuführen – ebenfalls mit dem Ziel, in Kriegszeiten Energie zu sparen. Nach den Krisen wurde die Zeitumstellung wieder abgeschafft. Infolge der Ölkrise 1973 führten allerdings fast alle europäischen Länder die Sommerzeit dauerhaft ein.
Sparen wir dank der Zeitumstellung wirklich Energie?
Auf diese Frage gibt es von Land zu Land und von Klimazone zu Klimazone unterschiedliche Antworten. In den USA brennen dank der Zeitumstellung zwar weniger Lichter, dafür laufen die Klimaanlagen länger. Gemäss Expert*innen hat die Zeitumstellung in der Schweiz kaum Effekte auf den Energieverbrauch. Zudem gilt: Je näher ein Land am Äquator liegt, desto sinnloser ist die Zeitumstellung, da die Sonne ohnehin immer zur selben Zeit auf- und untergeht. Deshalb verzichten zwei Drittel der Länder weltweit auf eine Zeitumstellung.
Schadet die Zeitumstellung meiner Gesundheit?
Gemäss Umfragen geraten rund 25 bis 35 Prozent der Menschen nach der Zeitumstellung körperlich und psychisch ausser Balance. Der «Mini-Jetlag» äussert sich durch Schlafprobleme, Müdigkeit bis hin zu Depressionen. Auch Verkehrsunfälle sollen sich nach der Zeitumstellung häufen. In einer Gesellschaft, die sich ohnehin in einer «Schlafkrise» befinde, stelle die Zeitumstellung eine zusätzliche Belastung dar, sagt Dr. Jens Acker, Chefarzt Klinik für Schlafmedizin in Bad Zurzach und Zürich.
Hat die Zeitumstellung eine Zukunft?
64 Prozent der Schweizer*innen sind für die Abschaffung der Zeitumstellung. In einer europaweiten Umfrage sprach sich ebenfalls eine Mehrheit der Bevölkerung für das Ende der Zeitumstellung aus. Deshalb sollte es in der EU – und damit wohl auch in der Schweiz – seit 2021 gar keine Zeitumstellung mehr geben. Das Problem: Die Mitgliedstaaten konnten sich bis heute auf keine «Normalzeit» einigen: Was soll nun dauerhaft gelten, die Winter- oder die Sommerzeit?
Kundenmagazin Clever 1/2024
Dieser Beitrag erschien im Kundenmagazin Clever mit dem Fokusthema Gleichgewicht. Erfahren Sie beispielsweise, wie unser Gleichgewichtssinn funktioniert und wie wir unser Gleichgewicht trainieren können.