In der Schweiz ist von Frühling bis Herbst Zeckensaison. Bei milden Temperaturen können Zecken aber das ganze Jahr aktiv sein.
Zecken gibt es grundsätzlich auf der ganzen Welt. Das Bundesamt für Gesundheit hat die ganze Schweiz zum FSME-Endemiegebiet erklärt. Ausnahmen sind die Kantone Tessin und Genf. Zecken sind ab acht Grad Celsius aktiv und leben bis auf 2’000 Meter über Meer auf begrünten Oberflächen.
Am wohlsten fühlen sich Zecken in Wäldern im Unterholz – kommen jedoch vermehrt auch in Gärten und Parks vor. Zecken bevorzugen Bodennähe und klettern selten auf über 1,2 Meter Höhe.
Entfernen Sie das Tier sofort. Fassen Sie es mit einer Pinzette, einer Zeckenzange oder notfalls den Fingernägeln hautnah bei der Einstichstelle. Ziehen Sie es heraus – ohne die Zecke zu zerquetschen oder ohne Öl zu verwenden.
Desinfizieren Sie die Einstichstelle und notieren Sie das Datum des Zeckenstichs. Kommt es in den folgenden sechs Wochen zu einer kreisförmigen Hautrötung an der Stichstelle (Wanderröte), zu Kopf- oder Gelenkschmerzen oder zu grippeähnlichen Symptomen, gehen Sie zum Arzt.
Zecken übertragen Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Bei frühzeitigem Erkennen kann Borreliose mit Antibiotika behandelt werden.
Die seltenere FSME ist eine Viruserkrankung. Sie führt im schlimmsten Fall zu einer Gehirn- und Hirnhautentzündung und in seltenen Fällen zum Tod. Es gibt keine medizinische Therapie für FSME, man kann sich aber präventiv mit einer Impfung schützen.
Ziehen Sie lange Hosen und Oberteile an, geschlossene Schuhe und stülpen Sie die Socken über die Hose. Verwenden Sie Zeckenschutzmittel und meiden Sie Unterholz.
Nach dem Aufenthalt in der Natur ist eine Zeckenkontrolle angesagt. Kontrollieren Sie insbesondere die Extremitäten, hinter den Ohren, beim Haaransatz, Arm- und Kniebeugen und im Schambereich. Auch bei Haustieren empfiehlt sich eine Kontrolle.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt Erwachsenen sowie Kindern ab sechs Jahren die FSME-Impfung, sofern sie im Risikogebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten. Die Impfung besteht aus drei Injektionen. Eine Auffrischungsimpfung ist nach etwa zehn Jahren fällig.
Die FSME-Impfung wird durch die obligatorische Krankenversicherung übernommen, sofern Sie in einem Gebiet mit Impfempfehlung (ganze Schweiz, ohne Kantone Genf und Tessin) wohnen und die Impfung durch eine ärztliche Fachperson durchgeführt wird.
Je nach Kanton ist eine Impfung in Apotheken möglich. In diesem Fall werden von der Obligatorischen Krankenpflegeversicherung die Kosten des Impfstoffs vergütet, jedoch nur, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Die Kosten der Verabreichung der Impfung in einer Apotheke gehen immer zu Lasten der geimpften Person.
Ja. Versicherungstechnisch ist ein Zeckenstich ein Unfall. Auch die Infektionen, welche möglicherweise nach einem Zeckenstich entstehen können, werden durch die Unfallversicherung gedeckt.
Was sind Zecken überhaupt?
Zecken sind Spinnentiere. Weltweit sind 900 Arten bekannt; in der Schweiz ist der Gemeine Holzbock am häufigsten. Er erkennt einen potenziellen Wirt, wie Menschen oder Tiere, an dessen Körperwärme und ausgeatmetem Kohlendioxid. Er lässt sich von einem Wirt abstreifen und fällt nicht, wie oft vermutet, auf ihn herunter.