In touristischen Berggebieten gibt es in der Regel drei Jahreszeiten: Winter, Sommer und Zwischensaison. Nicht so in Laax. Nach dem erfolgreichen Bergfrühling in diesem Jahr wurde der Bergherbst lanciert. «Langfristig glauben wir daran, dass uns eine ganzjährige Auslastung der Infrastruktur hilft», sagt Christoph Schmidt, Leiter der Weissen Arena Hospitality AG. Zu dieser Unternehmensabteilung gehören fünf Hotels und 25 Gastrobetriebe auf dem Berg und im Tal. In den herbstlichen Monaten bis zum Start der Wintersaison sind es zehn bis zwölf Hotel- und Gastrobetriebe, die ihre Türen geöffnet haben. «Nur Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten, reicht aber nicht. Wir müssen unser Angebot mit touristischen Produkten anreichern.» Dazu gehört etwa die ‘Senda dil Dragun’, der längste Baumwipfelpfad der Welt. Seit der Eröffnung im Juli schritten bereits über 60'000 Gäste den Pfad entlang.
Der nahtlose Übergang von der Sommer- zur Wintersaison bedingt allerdings mehr Jahresstellen und Flexibilität von den Mitarbeitenden. «Bei uns hat beispielsweise eine Mitarbeiterin, die im Winter einen Betrieb auf dem Berg führt, im Sommer eine ganz andere Tätigkeit – an einem anderen Ort und in einer anderen Position. Der Vorteil: Die Person kann bereits früh mit der Vorbereitung der Wintersaison beginnen.» Lohnkompromisse macht die Weisse Arena Gruppe bei ihren Festangestellten nicht. Sie haben das ganze Jahr über den gleichen Lohn.
Saisonkräfte für den Winter
Im Winter arbeiten über 1’100 Personen für die Weisse Arena Gruppe, in den Hotel- und Gastrobetrieben sind es über 400. An Spitzentagen zählt die Weisse Arena Gruppe bis zu 20'000 Gäste. 90 Prozent des Umsatzes werden zwischen Ende Dezember und Ende März erzielt. «Für den Winter müssen wir nach wie vor viele Saisonkräfte einstellen», sagt Christina Darms, Leiterin HR Management der Weissen Arena Gruppe. 70 Prozent der Mitarbeitenden im Winter sind Saisonangestellte. Viele kehren jeden Winter zurück nach Laax. «Wir haben auch viele junge, schneesportbegeisterte Menschen, die bei uns arbeiten möchten, wofür wir sehr dankbar sind. Einerseits verkörpern sie das Image der Weissen Arena Gruppe, andererseits sind es Personen, die nicht zu 100 Prozent arbeiten, sondern auch die Zeit auf dem Berg geniessen möchten. Das ermöglicht uns, Spitzenzeiten mit Kurzzeiteinsätzen abzudecken.» Wer bei der Weissen Arena Gruppe über 100 Stunden arbeitet, erhält das Saison-Abonnement gratis. Für viele ein attraktives Angebot. Gerade bei Freestylern geniesst Laax einen guten Ruf, der über die Kontinentalgrenzen hinaus bekannt ist. So ist es nicht erstaunlich, dass im Winter Personen aus 44 Nationen bei der Weissen Arena Gruppe arbeiten. Krankenversichert sind viele der Temporärangestellten aus dem Ausland durch ÖKK KOLLEKTIV PRO. «Die An- und Abmeldung der versicherten Personen ist unkompliziert. Zudem schätzen wir, dass die Prämien auf den Tag genau berechnet werden und wir die Abrechnung erst im Nachhinein erhalten», sagt Darms.
Quote
«Wir schätzen, dass die Prämien auf den Tag genau berechnet werden und wir die Abrechnung erst im Nachhinein erhalten.»
Digitaler Fortschritt
Fortschrittlich ist die Weisse Arena Gruppe nicht nur bei Arbeitsmodellen, sondern auch bei der Digitalisierung. Mit dem Handy in der Hand am Tisch zu sitzen, ist in gewissen Gastrobetrieben verpönt, in anderen geduldet. In Laax ist es erwünscht, denn es ist Konzept. Bereits seit einigen Jahren können Gäste per App Essen und Trinken bestellen und bezahlen. So stellt man sich im Bergrestaurant nicht mehr in eine Schlange, sondern kann digital bequem vom Tisch aus bestellen und das Mittagessen wird serviert. Aufgrund der Corona-Restriktionen wurde dieser digitale Bestellprozess erweitert. Die Weisse Arena Hospitality AG baute ihr Take-Away-Angebot aus und führte einen Lieferservice ein. In der App kann der Gast angeben, ob das Essen abgeholt, im Restaurant serviert oder geliefert werden soll. «Diese Angebote wollen wir nicht nur beibehalten, sondern ausbauen», sagt Christoph Schmidt. Es gehe nicht darum, Mitarbeitende einzusparen, sondern darum, Arbeitsprozesse mit Hilfe der Digitalisierung zu vereinfachen und so Ressourcen anders einsetzen zu können – beispielsweise für die Interaktion mit den Gästen. «Das kann kein System übernehmen. Diese Interaktion ist etwas, was Laax schon lange ausmacht. Es ist unsere Gastgeberkultur, die wir den Kundinnen und Kunden persönlich vermitteln möchten.»
Quote
«Kein digitales System kann die Interaktion mit den Gästen übernehmen.»
Auch im Personalwesen sucht die Weisse Arena Gruppe stets nach cleveren, digitalen Lösungen. Statt auf mehrere verschiedene Systeme setzt die Gruppe seit Kurzem auf Smartform. Mit der webbasierten Plattform von ÖKK können Formulare und Dokumente erstellt, bearbeitet, digitalisiert und direkt an Behörden und Partner übermittelt werden. In übersichtlichen Personaldossiers behält die HR Abteilung stets den Überblick. «Wir versuchen immer, Prozesse zu vereinfachen und Smartform ist ein weiterer Schritt in diese Richtung», sagt Christina Darms. Die Digitalisierung hilft, effizienter zu arbeiten. Den persönlichen Kontakt kann sie aber nicht ersetzen. «Wir arbeiten seit vielen Jahren mit ÖKK zusammen und pflegen einen guten Austausch mit den Kundenberaterinnen und -beratern der Agentur Ilanz. Das ist wichtig. Wenn ich ein Anliegen habe, brauche ich eine Ansprechperson, die Zeit für mich hat – bei ÖKK habe ich das.»