Was sind Hormone?
Das hochkomplexe und fein abgestimmte Hormonsystem besteht aus Drüsen und Zellen, die Hormone produzieren. Hormone sind biochemische Botenstoffe und steuern zahlreiche Vorgänge im Körper. Zu den wichtigsten Hormonen gehören Cortisol, Insulin, Östrogen, Testosteron und Adrenalin.
Welche Funktion haben Hormone?
Das Wort «Hormon» ist griechisch und bedeutet so viel wie «antreiben». Und genau das machen Hormone in unserem Körper: Sie wirken als Signalübermittler, helfen den Zellen, miteinander zu kommunizieren, und treiben so verschiedenste Prozesse in unserem Körper an. Selbst in geringer Menge haben Hormone eine grosse Wirkung zum Beispiel auf das Knochenwachstum, den Stoffwechsel, die Atmung, den Blutdruck und die Reproduktion.
Wo entstehen Hormone?
Hormone werden überwiegend in Hormondrüsen produziert. Folgende spielen eine wesentliche Rolle:
- Hypothalamus
- Hypophyse (Hirnanhangsdrüse)
- Schilddrüse
- Nebenschilddrüsen
- Nebennieren
- Bauchspeicheldrüse
- Keimdrüsen in Hoden und Eierstöcken
Andere Hormone entstehen in Zellen, zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt.
Schon gewusst?
- C₁₀H₁₂N₂O heisst die Formel des Glückshormons Serotonin. Zu den Serotoninlieferanten gehören Bananen, Feigen und dunkler Kakao.
- 1’000 verschiedene Hormone zirkulieren in unserem Körper, so schätzt die Wissenschaft. Bekannt sind derzeit etwa 100.
- 10 Millimeter misst die Hirnanhangsdrüse maximal. Sie heisst auch Hypophyse, steuert die Mehrheit der Hormone und sitzt auf Höhe der Nasenwurzel mittig im Kopf.
- 30 Jahre alt ist ein Mann, wenn sein Testosteronspiegel zu sinken beginnt, durchschnittlich aber nur um etwa 1 Prozent jährlich.
Wie kommen die Hormone zu den Zellen?
Hormone, die in Drüsen produziert werden, verteilen sich über die Blutbahn im ganzen Körper und erreichen auf diesem Weg ihre Zielzelle. Es gibt aber auch Hormone, die nicht in Drüsen, sondern in Zellen entstehen. Sie gelangen über Zellzwischenräume zu ihren Zielzellen. Einige Hormone haben einen noch kürzeren Weg: Sie wirken direkt auf jene Zelle, in der sie gebildet wurden.
Was sind Gründe für Hormonstörungen?
Hormone sind äusserst fein justiert und regulieren sich gegenseitig. Verschiedene Einflüsse können dieses delikate Gleichgewicht aus dem Lot bringen, zum Beispiel negativer Stress, Medikamente, Entzündungen, Umweltgifte oder Tumore. Als Folge produziert der Körper zu viel oder zu wenig Hormone. Dies kann weitreichende Folgen für den ganzen Organismus haben und zu Beschwerden und Krankheiten führen, beispielsweise zu Haarausfall, Schlafstörungen, Bluthockdruck, Übergewicht oder Diabetes.
Haben Frauen und Männer die gleichen Hormone?
Ja, im Körper jedes Menschen zirkulieren sowohl weibliche als auch männliche Sexualhormone. Den Unterschied macht die Konzentration: Von Testosteron – nicht das einzige männliche Sexualhormon, aber das wichtigste – produziert ein Mann beispielsweise zehnmal so viel wie eine Frau. Sexualhormone werden ab der Pubertät vermehrt ausgeschüttet, ab etwa 40 Jahren nimmt ihre Produktion bei beiden Geschlechtern ab.