Markus Ammann ist seit zehn Jahren Case Manager bei ÖKK. Er hat in dieser Zeit zahlreiche Versicherte zurück ins Berufsleben begleitet. Aber was macht er genau? Im Interview erklärt er seinen spannenden Arbeitsalltag.
Was ist Case Management?
Vor allem ist Case Management Teamwork. Präziser gesagt ist es die vermittelnde Tätigkeit zwischen einer wegen Krankheit oder Unfall arbeitsunfähigen Person und deren beruflichem und versicherungstechnischem Umfeld. Ziel ist es, die betroffene Person rasch und nachhaltig ins Berufsleben wiedereinzugliedern. Von einem Case Management profitiert natürlich die betroffene Person – aber ebenso profitieren deren Arbeitgeber, der eine bewährte Arbeitskraft zurückgewinnt, und unterschiedliche Versicherungen wie die Taggeld- oder Sozialversicherung. Erfolgreiches Case Management schafft eine Win-win-win-Situation.
In welchem Fall kommt ein Case Manager zum Einsatz?
Wenn absehbar ist, dass eine kranke oder verunfallte Person für längere Zeit arbeitsunfähig bleiben wird – sei es wegen eines Arbeitsunfalls oder wegen eines Burnouts. Unser Case Management ist kostenlos und für die betroffene Person freiwillig. Willigt sie in eine Zusammenarbeit ein, mache ich mir in Gesprächen ein Bild von der Situation, definiere Ziele und wäge ab, wer in den Prozess miteinbezogen werden könnte.
Wer könnte das sein?
Fast immer gehören die Personalabteilung und die Vorgesetzten der betroffenen Person dazu. Oft sind auch Externe involviert, zum Beispiel Therapeuten, Jobcoaches, regionale Arbeitsvermittlungsstellen, Anwälte, Pensionskassen und – wenn eine Invalidität im Raum steht – die Sozialversicherungen. Meine Aufgabe ist es, ein Klima des Vertrauens zu schaffen und die Abläufe zu koordinieren. Kurz: Ich halte der betroffenen Person den Rücken frei, damit sie sich auf ihre Genesung konzentrieren kann.
Welche Lösungsansätze hat das Case Management?
Das ist von Fall zu Fall verschieden. Sicher ist nur, dass sich an der Situation im Job etwas verändern muss. Manchmal ist eine Therapie vonnöten, manchmal eine Anpassung des Aufgabenbereichs oder der Büro- oder Werkstatteinrichtung – ein höhenverstellbares Pult oder eine ergonomische Tastatur. Oft dauert ein Case Management Monate, manchmal Wochen. Das spielt keine Rolle. Hauptsache, der Klient oder die Klientin kann irgendwann mit einem guten Gefühl zurück in die Firma.
Psychische Gesundheit
Das Thema psychische Gesundheit wird auf den Kanälen von ÖKK beleuchtet. Entdecken Sie die verschiedenen Facetten – ob in den Bereichen Sport, Familie oder Ernährung.
Ein Klient, der durch die Unterstützung von Case Manager Markus Ammann gesund zurück an den Arbeitsplatz kehren konnte, ist Max Rykart. Der Geschäftsführer einer Gerüstbaufirma erlitt ein Burnout. Im ÖKK Kundenmagazin «Clever» teilt Max Rykart seine Erfahrungen.