Nachhaltigkeit und Vielfalt sind bei uns im Leitbild und im Verhaltenskodex verankert. «Als mittelgrosses Unternehmen und moderne Arbeitgeberin sind wir unserer Verantwortung bewusst», betont Simon Neuner, CEO von ÖKK. «Wir wollen uns in der Versicherungsbranche schweizweit als attraktive Arbeitgeberin positionieren und gerade im Kanton Graubünden, wo unsere Wurzeln sind und unser Hauptsitz steht, eine Vorreiterrolle einnehmen und Themen wie Gleichstellung, Diversität und Inklusion vorantreiben.»
Deshalb ist ÖKK Mitglied von Diversity-gr. Das Netzwerk für und von Unternehmen im Kanton Graubünden bringt Themen wie Gleichstellung und Diversität voran und sensibilisiert für deren Zusammenhänge. Ziel des Netzwerkes ist es, den Unternehmen eine Plattform für den Erfahrungsaustausch zu bieten, mittels Fakten, guten Beispielen und Denkanstössen gangbare Lösungen vorzuschlagen und Offenheit für Vielfalt in der Firmenkultur zu verankern.
Im Austausch bleiben
In sogenannten Werkgesprächen tauschen sich interessierte Unternehmen zu bestimmten Themen aus und erarbeiten gemeinsam mögliche Lösungsansätze. «Diese Gelegenheit haben wir genutzt und einen solchen Anlass organisiert», erklärt Vera Döbeli, HR Business Partnerin. «Wir möchten mit dem Wissen und den Erfahrungen anderer Unternehmen die Frage beantworten: Wie erreichen wir eine inklusive Unternehmenskultur?»
Dem Aufruf sind 27 Personen von 18 verschiedenen Unternehmen aus der Region und darüber hinaus gefolgt. Für alle ist klar: Diversität, Gleichstellung und Inklusion sind entscheidende Faktoren, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Sie sind essenziell, um im Wettbewerb um die besten Talente zu bestehen. Eine inklusive Unternehmenskultur schafft ein Umfeld, in dem sich alle Mitarbeitenden entfalten können, in dem individuelle Unterschiede und Talente wertgeschätzt und gefördert werden – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder Beeinträchtigung.
Dabei stellen sich viele Unternehmen dieselben Fragen: Wie können Gleichstellung und Inklusion nachhaltig in der Unternehmenskultur verankert werden? Wie lässt sich ein gemeinsames Verständnis und Engagement erreichen? Und welche Werkzeuge und Prozesse sind notwendig und hilfreich?
Einfach ausprobieren
«Schnell war klar: Die eine Lösung, das eine Werkzeug gibt es nicht», sagt Vera Döbeli. «Vielmehr muss man an verschiedenen Stellen ansetzen, die der Unternehmenskultur entsprechen.» Drei Aspekte kristallisierten sich aus den Diskussionen heraus:
- Die Verankerung in der Strategie oder im Leitbild sowie das Commitment der Geschäftsleitung helfen, um eine Grundlage zu schaffen für die Erarbeitung von Massnahmen.
- Es inspiriert und motiviert, mit gutem Beispiel voranzugehen, Vorbilder zu haben und Erfolgsgeschichten zu zeigen.
- Setzt man erste Massnahmen mutig um und probiert aus, wirkt das anfänglichen Berührungsängsten und Unsicherheiten entgegen. Wichtig dabei: eine gelebte Fehlerkultur.
Eine erste konkrete Massnahme, die ÖKK inzwischen realisiert hat, trägt bereits Früchte: 2024 wurden zwei Inklusionsarbeitsstellen geschaffen, von denen eine erfolgreich besetzt werden konnte. «Wir streben eine inklusive Arbeitskultur an, die offen ist für Menschen mit Beeinträchtigung, und möchten so einen Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft leisten», bekräftigt Vera Döbeli. Weitere Massnahmen werden folgen, um die eingangs gestellte Frage beantworten zu können.