Wie super ist Superfood?
Als Superfoods werden meist exotische natürliche Lebensmittel bezeichnet, die eine hohe Konzentration an Vitaminen, Mineralstoffen oder anderen sekundären Pflanzenstoffen aufweisen. Wie gesund diese wirklich sind und wie wirksam sie Krankheiten vorbeugen, ist in den meisten Fällen nicht erwiesen. Wer sich pflanzenbetont und abwechslungsreich ernährt, kann wohl guten Gewissens auf Superfoods verzichten, zumal diese oft teuer sind und von weither transportiert werden müssen – ökologisch ist Superfood also nicht. Unzweifelhaft ist hingegen, dass Chiasamen, Quinoa oder Acaibeeren für Abwechslung auf dem Speiseplan sorgen.
Holunder statt Acaibeeren
Acaibeeren
Die Acaibeere aus dem brasilianischen Regenwald erreicht uns Schweizer meist gefriergetrocknet als Pulver oder Saft. Sie gilt als Schlankmacher und soll gar sexuell stimulierend wirken. Hinzu kommt, dass dem dunklen Pflanzenfarbstoff Anthocyan eine antioxidative Wirkung nachgesagt wird.
Holunder
Viele in der Schweiz heimische, dunkle Beeren trumpfen mit ähnlichen Inhaltsstoffen auf wie die Acaibeere. Heidelbeeren, Schwarze Johannisbeeren und Holunder enthalten viele Antioxidantien und Magnesium – Holundersaft hat gar eine höhere Konzentration an Anthocyan als Acaibeeren.
Leinsamen statt Chiasamen
Chiasamen
Chiabrötchen, Chiamüsli, Chiaüberall. Chiasamen sind der Renner, weil sie wegen der hohen Konzentration an Nahrungsfasern und Omega-3-Fettsäuren den Stoffwechsel positiv beeinflussen sollen. Veganern dienen sie als Eiersatz beim Backen, da sie mit Wasser vermengt gelieren. Aber aufgepasst: Chiasamen sind oft mit Pestiziden belastet.
Leinsamen
Ob als Samen oder in Form von Öl: Leinsamen sind die perfekte regionale Alternative zu Chiasamen. Ihr Omega-3-Gehalt ist noch höher, sie sind ebenso reich an Calcium und Eiweiss und lassen sich ebenfalls gut Brot oder Müsli beigeben. Hinzu kommt der lecker-nussige Geschmack.
Kamillentee statt Matcha
Matcha
Früher hiess es, «Safran macht den Kuchen gelb», heute: «Matcha macht den Kuchen grün». Matcha wird vor allem als Zutat für Backwaren, Eis und Smoothies verwendet. Dabei soll es den Blutdruck senken, die Leistungsfähigkeit und den Stoffwechsel verbessern. Nichts davon ist erwiesen. Und übrigens: Matcha ist ganz einfach gemahlener Grüntee ...
Kamillentee
Heimische Teesorten können die Gesundheit genauso gut fördern wie Grüntee. Kamille wirkt beruhigend, Hagebuttentee regt die Verdauung an, Hagedorn hilft gegen hohen Blutdruck.
Hirse statt Quinoa
Quinoa
Quinoa ist ein Segen für all jene Menschen, die Gluten nicht vertragen. Denn die «Inka-Kost» aus den Anden ist frei von Klebeeiweiss, das in Weizen und den meisten anderen Getreidesorten vorkommt. Dementsprechend beliebt ist Quinoa als Getreideersatz in Suppen, Aufläufen, Eintöpfen, Gratins und Desserts.
Hirse
Hirse war lang die einzige glutenfreie heimische Alternative zu Quinoa. Allerdings hält sich der Anbau von Hirse in der Schweiz in Grenzen, sodass auch hier fast nur Importware erhältlich ist. Erst in den letzten Jahren vergrösserte sich das Angebot heimischer Hirse, und sogar Quinoa wird mittlerweile im Seeland angebaut – es kostet allerdings dreimal so viel wie importiertes Quinoa.
Grünkohl statt Weizengras
Grünkohl
Auch in einigen einheimischen Gemüsen ist viel Chlorophyll enthalten, zum Beispiel in Brokkoli und Grünkohl. Letzterer gilt als ein Nationalgericht Norddeutschlands und erobert auch immer mehr die Schweizer Märkte. Überhaupt sind Kohlsorten die meist unterschätzten Superfoods, die sich vor allem im Winter als gesundes saisonales Gemüse anbieten.
Weizengras
Ist der Smoothie schön grün, dann ist bestimmt Weizengraspulver enthalten. Weizengras war schon zu Urzeiten bei Schamanen und Druiden beliebt, und diese waren bekanntlich ja noch richtig naturverbunden. Verbürgt ist, dass Weizengras grün und gesund ist wegen des vielen enthaltenen Chlorophylls, das krebserregende Substanzen abbauen und Wundheilung und Verdauung fördern soll.