«Schokolade hat durchaus ihre positiven Eigenschaften», klärt Sonja Liebermann, dipl. Ernährungsberaterin HF bei den Kliniken Valens, auf. Der Kakao in der Schokolade enthält Polyphenole, die in unserem Körper freie Radikale einfangen und somit antioxidativ wirken. «Je dunkler die Schokolade, desto mehr wertvolle Inhaltsstoffe enthält sie», weiss Liebermann.
Ebenfalls zeigen Studien, dass Schokolade die Stimmung verbessern kann – wobei laut einigen Studien die negative Stimmung abgeschwächt, in anderen die bestehende positive Stimmung noch verstärkt wurde.
Trotz der Glücksgefühle, die beim Schokoladenverzehr ausgelöst werden, ist der hohe Energiegehalt nicht zu vergessen. Deshalb sollte sie lediglich in moderaten Mengen konsumiert werden – dafür mit Genuss. Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt täglich maximal eine Portion Süsses, was ungefähr einer Reihe Schokolade entspricht. Diese Menge wird über die Festtage wohl überboten.
Das Glückshormon
Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die unser Körper selbst nicht herstellen kann. Das heisst, sie muss mit der Nahrung zugeführt werden. Und so kommt es zum Glücksmoment: Tryptophan wird in das sogenannte Glückshormon Serotonin umgewandelt. Das bedeutet, dass Tryptophan ein Baustoff für gute Laune ist. Tryptophanquellen sind beispielsweise Fleisch, Milch, Käse, Eier, Soja, Haferflocken, Nüsse und voilà: Bitterschokolade.
Das Gesamtpaket macht’s aus
Einzelne Lebensmittel nun als «Gute-Laune-Lieferanten» zu benennen, wäre zu einseitig. Das Gesamtpaket macht’s aus. Dazu gehören nicht nur die Hauptnährstoffe wie Eiweiss, Fett und Kohlenhydrate, sondern auch die Mikronährstoffe und die sekundären Pflanzenstoffe. Die Duft-, Farb- und vielfältigen Aromastoffe in den Lebensmitteln gehören dazu. Sie sind Powerstoffe für die Zellen und in kleinsten Mengen von A bis Z lebenswichtig.
Fühlen Sie sich gut, wirkt sich dies automatisch positiv auf Ihre Laune aus. Daher:
- Trinken Sie ausreichend.
- Wissen Sie, was Sie essen und woher es kommt – mehrheitlich natürlich, frisch gekocht und saisonal.
- Bringen Sie Abwechslung in den Speiseplan. Es ist spannend, auch mal was Neues auszuprobieren und zu kochen.
- Frische Kräuter und Gewürze sorgen für Aroma und Geschmack.
- Essen sie regelmässig und mit genügend Zeit.
- Essen Sie nur so viel, dass Sie sich noch gut fühlen.. (Lesen Sie dazu unseren Beitrag über «Emotionales Essen».)
- Achten Sie auf eine gute Verdauung.
- Minimieren Sie den Konsum an Fertigprodukten, stark verarbeiteten Produkten und Genussmitteln. Und wenn’s mal Fast Food sein sollte, essen Sie es trotzdem mit genügend Zeit und ergänzen Sie die Mahlzeit mit einer Portion Salat oder frischem Obst.
Quote
«Solange Sie Ihre Ernährung ausgewogen gestalten, ist nichts verboten. Manchmal ist weniger aber mehr.»
Quellen:
- Antioxidative Kapazität verschiedener Schokoladensorten in Abhängigkeit vom Kakaogehalt, Höhner und Frerichs, 2007
- Effects of chocolate on cognitive function and mood, Scholey und Owen, 2013
- Mein Weg zur gesunden Ernährung, Matthias Riedl, 2020