Der Glarner Flowtrail bietet auf über sechs Kilometern Abfahrtsspass für jegliches Niveau auf dem Bike. Aber alles der Reihe nach.
Energieschub zum Auftakt
Wer in der gleichnamigen Glarner Kantonshauptstadt das Bahnhofsgebäude verlässt, findet sich entweder am Ufer der Linth oder im Volksgarten wieder. Die Orientierung fällt auch sonst leicht, wählten die Stadtplaner doch ein rechteckiges Raster für den Wiederaufbau, nachdem im Jahr 1861 ein verheerender Grossbrand einen Grossteil des Ortszentrums zerstörte. Einfach zu finden sind auch die Bäckereien, die einem vor dem Start der Bike-Tour einen Energieschub in Form einer der lokalen Backspezialitäten verleihen können – allen voran der Glarner Pastete und dem Birnenbrot.
Schnell lässt man die Häuser hinter sich – mit etwas mehr als 12'000 Einwohnenden ist der Ort überschaubar geblieben. Die auf 1’100 Metern über Meer gelegene Schwammhöhi ist das Ziel. Dorthin führt eine gut ausgebaute und verkehrsarme Asphaltstrasse in mehrheitlich angenehmer Steigung. Sie ist vielerorts beschattet durch einen schönen Mischwald. Bemerkenswert ist auch die lange Baumallee bei der Allmeind, die mehrheitlich von imposanten Bergahornbäumen gebildet wird – ein Anblick, der in der Schweiz Seltenheitswert geniesst.
See- und Bergsicht
Auf der topfebenen Alp Hinter Saggberg liegen die meisten Höhenmeter schon hinter einem. Und trotzdem muss man den Kopf beim Blick nach oben etwas in den Nacken legen, türmt sich doch das Glärnischmassiv unmittelbar vor einem auf. Die «Fastdreitausender» Vrenelisgärtli (2’905 m) und Ruchen (2’901 m) sind zwar nicht die höchsten Gipfel des Massivs, aber mit Sicherheit die eindrücklichsten. «Das Beste», verheisst Swiss Cycling Guide Kurt Ladner allerdings, «kommt erst noch!» Zuviel hat er nicht versprochen. Von der Sonnenterrasse des gemütlichen Berggasthauses Schwammhöhe eröffnet sich ein einzigartiger Ausblick über den türkisfarbenen Klöntalersee, der am südlichen Ufer von den bedrohlich wirkenden Bergriesen gesäumt wird. Eine Rast ist hier geradezu Pflicht.
Fahrspass für alle Niveau-Stufen
Ab hier kennt die einfache ÖKK Bike-Tour nur noch eine Richtung: runter. Auf über fünf Kilometer verteilt sind die unzähligen Anliegerkurven, Bodenwellen und kleinen Sprünge des Glarner Flowtrails. Dieser bietet enormen Fahrspass für alle Niveaus. Während Routiniers die Bremsen offenlassen und die Wellen als Absprungrampe nutzen, drosseln Einsteiger*innen die Geschwindigkeit und überrollen die Bodenwellen. Der Trail ist aber auch ein ideales Übungsgelände für die wichtigsten Fähigkeiten, die man für sicheres Biken beherrschen sollte. Wie man das Gewicht im Aufstieg und in der Abfahrt richtig verlagert und was es beim Bremsen zu beachten gilt, das erklärt Swiss Cycling Guide und ÖKK Botschafter Kurt Ladner im Video. Er nimmt Sie mit auf diese spassige einfache Bike-Tour.
Einfache Bike-Tour – aber sicher
Swiss Cycling Guide und ÖKK Botschafter Kurt Ladner erklärt, was es auf einer einfachen Bike-Tour zu beachten gilt:
- Die Schutzausrüstung gehört zu jeder Bike-Tour dazu: Helm, Brille, Handschuhe, Knie- und eventuell Ellbogenschoner.
- Im Aufstieg muss das Körpergewicht der Steilheit angepasst verlagert werden. Mit dem Gesäss im Sattel bleiben, damit genug Gewicht auf dem Hinterrad ist und die Traktion nicht verloren geht. Den Oberkörper Richtung Lenker nach vorne beugen, um ein Abheben des Vorderrads zu vermeiden.
- Auf der Abfahrt auf eine horizontale Kurbelposition achten, um nicht an Hindernissen wie Steinen aufzusetzen. Federelemente öffnen.
- Ellbogen und Beine sind angewinkelt, damit sie als «natürliches Dämpferelement» genutzt werden können (die sogenannte Gorilla-Position). Der Körper ist zentral über dem Bike und wird nur in sehr steilen Passagen nach hinten verlagert.
- Die Hände gehören fest an den Lenker, gebremst wird mit dem Zeigefinger.
Einfache Bike-Tour: Glarner Flowtrail
- Distanz: 14,3 km
- Höhenmeter: 630 m
- Minimale Höhe: 471 m
- Maximale Höhe: 1100 m
- Kondition: 2 (von 5)
- Schwierigkeit: 2 (von 5)
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