Auf 120 Kilometern und knapp 5000 Höhenmetern wurden im Rahmen des Swiss Bike Masters bis 2012 auf dem Sulzfluhtrail die zähesten und schnellsten Mountainbikerinnen und Mountainbiker ermittelt. Wir machen uns die Aufgabe aber einfacher, indem wir uns auf den schönsten Streckenabschnitt beschränken und diesen mit E-Bikes zurücklegen.
Mungga, Panorama und ein Traumtrail
Auch mit Motorenunterstützung sind die knapp 1500 Höhenmeter zwischen dem auf einer Sonnenterrasse gelegenen schmucken Bergdorf Pany und dem Wandfuss des schroffen Sulzfluhgipfels nicht zu unterschätzen. Auch dann nicht, wenn die Mehrheit des Aufstiegs auf einer breiten Asphaltstrasse zurückgelegt wird. Das «Filet-Stück» dieser Mountainbike-Tour ist mit Sicherheit der Streckenabschnitt zwischen Bärgli und der SAC-Hütte Carschina. Ein fantastischer Singletrail führt am Carschinasee vorbei zu den eindrücklichen Kalksteintürmen des Rätikongebirges. Dieser Streckenabschnitt wurde letzthin bikefreundlich ausgebaut. Ein gutes Gleichgewichtsgefühl und fahrtechnisches Können sind auf diesem alpinen Trail aber immer noch gefragt. Ein paar schrille Pfiffe erinnern immer wieder daran, dass wir uns auf dieser Höhe im Reich der Murmeltiere bewegen.
Nächster Halt: Fruchtwähe
Bei der Carschinahütte drehen ein paar Alpendohlen im Tiefflug ihre Runden – wohl in der Hoffnung, auf der Sonnenterrasse ein paar Krümel zu ergattern. Eine Einkehr in der Berghütte ist nur schon deshalb zu empfehlen, weil die diversen Kuchen und Fruchtwähen hier oben täglich frisch gebacken werden. Noch schnell eine Tasse Kaffee, dann ist auf der nachfolgenden Abfahrt Richtung Partnun wieder höchste Konzentration gefragt. Der Untergrund auf der steilen Alpstrasse ist lose und eine korrekte Gewichtsverlagerung auf dem E-Bike essentiell. Wie das geht, zeigt uns Swiss Cycling Guide Kurt Ladner im ÖKK Video.
Schönster Bergsee Graubündens?
Nicht an der Hauptroute liegt der pittoreske Partnunsee. Diesen Abstecher sollte man aber keinesfalls verpassen, sofern es der Akkuladestand erlaubt. Der blaue Bergsee ist zweifellos ein Kandidat für den Titel «schönster Bergsee Graubündens». Apropos Stromversorgung – ein regelmässiger Blick auf das Display ist nicht das Einzige, was eine E-Bike-Tour von anderen Bike-Touren unterscheidet. Wie man das Gewicht in der Berg- und in der Talfahrt richtig verlagert und worauf es sonst noch zu achten gilt, das erklärt in unserem Video Swiss Cycling Guide und ÖKK Botschafter Kurt Ladner. Er nimmt Sie mit auf diese aussichtsreiche E-Bike-Tour.
E-Biken leicht gemacht
E-Bike, aber sicher. Swiss Cycling Guide Kurt Ladner erklärt, was es auf einer E-Bike-Tour zu beachten gilt:
- Dank des Elektromotors bringt man mehr Kraft aufs Pedal. Damit das Hinterrad in steilen Aufstiegs-Passagen nicht die Traktion verliert, mit dem Gesäss im Sattel bleiben, um möglichst viel Gewicht aufs Hinterrad zu bringen.
- Durch das Zusatzgewicht des E-Bikes verlängert sich der Bremsweg, insbesondere auf losem Untergrund und in steilem Abfahrtsgelände – es gilt dies unbedingt mit einer defensiven Fahrweise zu berücksichtigen.
- Ist der Akku leer, wird die Tour schnell zur Tortur. Nehmen Sie sich genug Zeit für die Tourenplanung und berechnen Sie mit Hilfe eines der zahlreichen Online-Reichweitenrechners (zum Beispiel Bosch), ob die E-Bike-Leistung für die geplante Tour ausreicht. Prüfen Sie, ob es unterwegs Lademöglichkeiten gibt, und planen sie genügend Reserve ein.
- Nicht vergessen: Seit 2022 gilt in der Schweiz auch tagsüber eine Lichtpflicht für E-Bikes.
E-Bike-Tour: Sulzfluhtrail
- Distanz: 38,8 km
- Höhenmeter: 1600 m
- Minimale Höhe: 1250 m
- Maximale Höhe: 2235 m
- Kondition: 3 (von 5)
- Schwierigkeit: 2 (von 5)
Laden Sie jetzt das GPX-File für diese Tour auf Ihr GPS-Gerät herunter. Wenn Sie über keinen Fahrradcomputer oder Smartwatch verfügen, gibt es zahlreiche Apps für Ihr Handy (zum Beispiel swisstopo, Komoot oder Outdoor Active).