Eine allgemeingültige Regel für eine gesunde Ernährung zu definieren ist schwierig. Die einen essen das, worauf sie Lust haben. Andere haben eine Intoleranz, die ihnen vorschreibt, was sie essen können. Wieder andere ernähren sich vegan oder nach den Regeln der Steinzeit – alle Ernährungsformen scheinen soweit gesund, doch ihre Grundsätze unterscheiden sich teilweise stark. Unbestritten ist: Wer regional und saisonal isst, tut sich und seiner Umwelt etwas Gutes.
Frisch und viele Vitamine aus der Region
Es braucht keine Avocados, Mangos oder Papayas, um den Vitaminbedarf zu decken. Eine ordentliche Ladung Vitamine gibt’s dann, wenn Gemüse und Obst frisch und reif geerntet werden und einen kurzen Transportweg verzeichnen. Dies, weil die bioaktiven Substanzen (gesundheitsfördernde Wirkstoffe) erst am Ende der Reifezeit gebildet werden. Natürlich ausgereifte Früchte und ausgereiftes Gemüse enthalten viel mehr dieser Substanzen – entsprechend aromatischer sind sie auch.
Was hat Saison?
Natürlich ist bei einer saisonalen und regionalen Ernährung nicht immer alles verfügbar. Aber mit guter Lagerung gibt es dennoch eine grosse Auswahl an einheimischen Produkten, die uns mit den nötigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Beispielsweise Karotten, Kürbisse, Kartoffeln, Randen und Sellerie sind gut haltbar und bleiben richtig gelagert frisch, bis im Frühling wieder neue Früchte und neues Gemüse geerntet werden können. Wer immer frisch ab Feld geerntete Lebensmittel bevorzugt, tut gut daran, sich mit dem Saisonkalender von Schweizer Gemüse auseinanderzusetzen.
Fünf Tipps, um die regionale Vielfalt zu entdecken und zu geniessen
- Saisonkalender erstellen: Erstellen Sie sich einen Saisonkalender, der zeigt, wann welche Obst- und Gemüsesorten in Ihrer Region verfügbar sind. So können Sie beim Einkaufen oder Planen Ihrer Mahlzeiten schnell nachschauen, welche Lebensmittel gerade Saison haben.
- Planen: Planen Sie Ihre Mahlzeiten für die Woche im Voraus und orientieren Sie sich dabei an saisonalen Angeboten. Das hilft nicht nur, gezielter einzukaufen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sondern fördert auch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Nutzen Sie dabei Rezepte, die auf saisonalen Zutaten basieren.
- Wochenmärkte und Hofläden besuchen: Wochenmärkte und Hofläden sind ideale Orte, um saisonale und regionale Produkte zu kaufen. Hier bekommen Sie frische, hochwertige Lebensmittel und können sich gleichzeitig über die Anbauweise informieren. Zudem unterstützen Sie so lokale Landwirt*innen und die regionale Wirtschaft.
- Lagern: Viele Lebensmittel lassen sich durch die richtige Lagerung oder Konservierung länger haltbar machen. Informieren Sie sich über Methoden wie Einmachen, Einfrieren oder Trocknen. So können Sie beispielsweise im Sommer geerntetes Obst und Gemüse auch im Winter geniessen.
- Preisschilder beachten: In der Gemüseabteilung reicht meist ein Blick auf das Preisschild, um die Herkunft der Lebensmittel zu erfahren.
Blattmangoldblätter im Juni – Zeit für Capuns
Blattmangoldgemüse hat von Juni bis November Saison. Die Blätter können wie Spinat zubereitet werden und enthalten unter anderem Vitamin C und verschiedene B-Vitamine. Ausserdem liefern sie in hohen Mengen Vorstufen des Vitamin A (Carotinoide) sowie die Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Eisen.
Die gesunden Blattmangoldblätter sind aber weit mehr als nur Vitaminlieferanten. Sie sind die Grundlage für eine köstliche Bündner Spezialität: Capuns. Wie Sie die leckeren Mangold-Wickel auf den Teller zaubern, sehen Sie in unserem Rezept. Vegetarierinnen und Vegetarier lassen einfach das Fleisch weg – an Guata!
- Mehl: 400 gr
- Eier: 4 Stück
- Milch: 1,5 dl
- Salz: 5 gr
Alles bis und mit Salz zu einem Teig vermengen. Teig klopfen, bis er glatt ist und Blasen wirft.
- Salsiz: 100 gr
- Landjäger: 100 gr
- Bündner Fleisch: 100 gr
- Speck: 50 gr
- Zwiebelwürfel: 100 gr
- Peterli gehackt: 20 gr
Alles bis und mit Peterli anbraten und zum Teig geben.
- Boullion: ca. 6 dl
Bereitstellen - Blattmangold: 1.0 Kg
Blattmangoldblätter in siedendem Salzwasser eins bis zwei Minuten blanchieren. Kalt abschrecken, abtropfen lassen. Auf einem Küchentuch auslegen. Anschliessend je 1 EL Füllung in die Mitte der Blätter geben. Längsseiten der Blätter über die Füllung schlagen, aufrollen. Capuns in eine weite Pfanne legen. Bouillon dazu giessen. Zugedeckt knapp unter dem Siedepunkt 15-20 Minuten ziehen lassen. Mit einer Schaumkelle herausnehmen, auf einer Platte warm stellen. Butter in einem Pfännchen aufschäumen lassen, von der Platte nehmen. Käse auf den Capuns verteilen. Mit Butter beträufeln.
Dieses Rezept stammt von Jörg Pantenius, Chefkoch im Bistro VIVA! in Landquart.