Pumptracks sind ein Begegnungsort für Gross und Klein, Anfänger*innen und Weltmeister*innen. «Sobald jemand Velofahren kann, kann ein Pumptrack gefahren werden», sagt Joachim Dovat, Nationaltrainer für Nachwuchsathlet*innen von Swiss Cycling. Das Fahren auf der Wellenbahn ist laut Dovat sehr intuitiv und schnell erlernbar. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die für das richtige und sichere Fahrvergnügen beachtet werden sollten.
Was ist ein Pumptrack?
Schon von weit her sind die schwarzen Beton-Wellenbahnen zu erkennen. Schauen Pumptrack-Besucher*innen dem Geschehen dann aus der Nähe zu, kann es ihnen bei dem ganzen Auf und Ab fast schon schwindelig werden. «Das Pumptrack-Fahren ist harmloser, als was es aussieht», entwarnt Joachim Dovat. Die speziell gestaltete Fahrradstrecke ermöglicht es, durch eine Kombination aus Körperbewegungen und Gewichtsverlagerungen an Geschwindigkeit zu gewinnen – ohne in die Pedale zu treten. Ziel ist es, dass die ganze Runde, mit all ihren Kurven und Wellen, ohne zu treten und bremsen absolviert werden kann. Der Nachwuchs-Nationaltrainer Joachim Dovat empfiehlt gerade Familien den Besuch auf dem Pumptrack. Hier können die Kinder in einer sicheren Umgebung das Fahrradfahren erlernen. «Gefährlich ist ein Pumptrack nicht. Die Runde bleibt immer gleich. Man kann sich somit ausprobieren und sich von Mal zu Mal verbessern und sicherer werden», sagt Dovat.
Weitere Pumptrack-Vorteile
Ausrüstung für den Pumptrack
Ein Pumptrack eignet sich für alle Geräte mit Rädern ohne Motor. Das heisst für Skateboards, Kickboards, Inline-Skates sowie für alle Velotypen – vom normalen Fahrrad, über ein Mountainbike, bis hin zum BMX-Velo. Mit der richtigen Technik kommen laut Dovat alle durch den Track. Sein Tipp: «Achten Sie darauf, dass die Pneus genügend Luft haben und der Sattel eher tief sitzt, damit dieser nicht im Weg ist».
Was gehört zur richtigen Pumptrack-Ausrüstung?
Kluge Köpfe schützen sich – das gilt auch für den Besuch auf dem Pumptrack. Neben dem Helm empfiehlt Joachim Dovat, Ellenbogen- und Knieschoner zu tragen. Insbesondere für Anfänger*innen und Profis, die neue Tricks ausprobieren möchten, sind Schoner ratsam. Geschlossene Schuhe sind ebenfalls von Vorteil.
Achten Sie darauf, dass Ihre Ausrüstung sowie das Gerät immer in einem gutem Zustand sind und ordnungsgemäss funktionieren, bevor Sie auf den Pumptrack gehen.
«Stürze passieren, wenn man über sein Limit geht. Hat man dies vor, empfehle ich auch gerne einen Fullface-Helm».
Mit Köpfchen den perfekten Helm finden
Die wichtigsten Pumptrack-Begriffe kurz erklärt
Pumpen: Beim Pumptrack-Fahren wird «gepumpt». Das heisst, die Fahrer*in steht senkrecht auf den Pedalen und be- oder entlastet das Bike durch die «Pump-Bewegung».
Surfen: Eine oder mehrere Wellen werden auf dem Hinterrad gefahren.
Jumpen: Eine Welle wird übersprungen.
Snaken: Leitet sich von «Snake» – also Schlange – ab und bedeutet, dass auf einem Pumptrack nicht vorgedrängelt wird, damit alle den Pumptrack nutzen und eine Runde am Stück fahren können.
Regeln für den Pumptrack
Auf fast allen Pumptracks finden Sie Regel-Tafeln, die es zu beachten gilt. Schauen Sie sich diese gleich zu Beginn an und Sie wissen, was es vor Ort zu beachten gilt.
Vor der ersten Runde
Versichern Sie sich, ob der Helm richtig sitzt und die Ausrüstung in einem guten Zustand ist. Dann wärmen Sie sich in einer ersten, lockeren Runde etwas auf, bevor Tricks und Jumps ausprobiert werden.
Rücksicht nehmen und Abstand halten
Auf einem Pumptrack nimmt man aufeinander Rücksicht. «Kommunikation ist alles», weiss Joachim Dovat. «Sprechen Sie sich mit anderen Besucher*innen ab, wenn Sie mehr Platz brauchen, um etwas Neues auszuprobieren, oder Sie sich unsicher fühlen. Das gegenseitige Verständnis ist meistens gross.»
Halten Sie immer genügend Abstand. Es kann sein, dass der*die Vorfahrer*in Jumps versucht. Umso wichtiger ist ein Sicherheitsabstand. Zu guter Letzt: Alle sollen den Pumptrack nutzen können – Vordrängeln ist daher ein absolutes No-Go.
Pausen machen
Das Fahren auf dem Pumptrack ist intensiv. Machen Sie daher immer wieder Pausen und trinken Sie etwas. «Die Pausen können genutzt werden, um den anderen Fahrer*innen zuzuschauen – das ist gerade für kleinere Kinder häufig schon Spektakel genug», weiss Dovat. «Es ist ein Anfängerfehler zu viele Runden am Stück zu fahren.» Für einen Familienausflug auf den Pumptrack reicht meist eine Stunde aus. In dieser Stunde kann genügend gefahren und zugeschaut werden.
Die richtige Fahrtechnik
Fahren Sie die Kurven in der ersten Runde etwas langsamer und bleiben Sie in der Kurvenmitte. Grundsätzlich gilt aber: Keine Angst vor Tempo – es ist einfacher mit etwas Tempo in den Flow zu kommen.
Richten Sie den Blick immer voraus und auf den Ausgang der Kurve. Dann gilt: Beim Abwärtsfahren schwer machen und den Körper senkrecht nach unten drücken. Beim Hinauffahren leicht machen; Arme und Beine also entlasten. Sobald die Bewegung sitzt, merken Sie, wie Sie an Tempo gewinnen.
Wenn alles funktioniert, schaffen Sie eine Runde, ohne zu bremsen. Dennoch sollte ein Finger – wie beim Mountainbiken – immer an der Bremse sei.
Weitere Punkte für die richtige Fahrtechnik
- Sie stehen waagrecht auf den Pedalen.
- Alle fahren in die gleiche Richtung. Sprechen Sie mit den anderen Fahrer*innen, wenn Sie die Fahrtrichtung ändern möchten.
- Bleiben Sie nicht auf den Hindernissen stehen. Es gibt Ausstellplätze, die für Zwischenstopps genutzt werden können.
- Vermeiden Sie Sprünge oder schwierige Techniken oder Hindernisse, die Ihre Fähigkeiten übersteigen.
Joachim Dovat
Seit Joachim Dovat neun Jahre alt ist, ist er auf dem BMX-Velo unterwegs. Seine Freude an dem kleinen Rad mit den dicken Rädern begleiten ihn bis heute. Nachdem er selbst an Racing- und Freestyle-Contests teilgenommen hat, hat er seine Erfahrung später als Jugend- und Sportleiter weitergegeben. Heute ist er als Nationaltrainer für Nachwuchsathlet*innen von Swiss Cycling im Einsatz. «Pumptracks sind ein Begegnungsort für alle, die Freude an der Bewegung haben – egal, wie alt man ist oder auf welchem Level man fährt», hält Joachim Dovat fest.