Musik kann das Training effektiver machen
Kopfhörer rein – Puls rauf: Wie die Turnschuhe oder die Getränkeflasche gehört auch Musik für viele Sportler*innen zur Trainings-Grundausstattung. Dass Musik beim Sport helfen kann, bessere Leistungen zu erzielen, bestätigen zahlreiche wissenschaftliche Studien.
Musik motiviert beim Sport
«Musik kann motivieren und ist deshalb es ein beliebtes Hilfsmittel, um die Trainingseinheiten mit Musik zu unterstützen», sagt Lea Nadig, Leiterin Therapie & Sport im Medizinischen Zentrum Bad Ragaz.
Eine Studie aus dem Jahr 2019, die in der Zeitschrift «Psychology of Sport and Exercise» veröffentlicht wurde, zeigt, dass Musik die Motivation beim Sport steigern kann. Die Teilnehmer*innen, die während des Trainings Musik hörten, hatten deutlich mehr Freude an der Bewegung als diejenigen, die ohne Musik trainierten.
Weiter kann Musik das Gefühl von Zusammengehörigkeit und Teamwork vermitteln, sagt Lea Nadig. «Das motiviert Athlet*innen stärker und härter zu trainieren.»
Wussten Sie, dass bei gewissen Sportwettkämpfen das Musikhören über Kopfhörer verboten ist? Beispielsweise beim Triathlon und gewissen Marathons sind Kopfhörer explizit verboten, dies aus Sicherheitsgründen.
Mehr Leistung dank Musik
Höher, schneller, weiter: Musik kann positive Emotionen auslösen, die wir mit Kraft und Stärke verbinden, dabei werden Glückshormone ausgeschüttet. Weiter fördert Musik im Training eine gleichmässige Atmung. Dadurch werden die Organe und Muskeln besser mit Sauerstoff versorgt.
Musik lenkt ab
Ein weiterer wichtiger Faktor ist laut der Sportphysiotherapeutin, dass die Anstrengung und der Schmerz in den Hintergrund rücken. «Musik kann dazu beitragen, Ablenkungen von aussen zu eliminieren. Wenn die Musik in den Fokus der Sportler*innen rückt, kann diese beispielsweise über Müdigkeit oder Muskelkater hinweghelfen.»
Der passende Rhythmus
Die Wahl von Liedern mit schnellem Tempo kann helfen, das Schritttempo oder die Trittfrequenz sowie die Bewegungskadenz zu erhöhen, um weitere Kalorien zu verbrennen.
Im Durchschnitt erreicht eine durchschnittliche Laufgeschwindigkeit von 8 – 9 km/h einen BPM- Bereich von 150 – 170. Allerdings kann je nach Vorlieben, Lauftempo und Fitnesslevel schnellere oder langsamere Musik gewählt werden.
Für eine moderate Geschwindigkeit von zirka 20 km/h wird ein BPM-Bereich von 120 – 130 empfohlen. Wichtig: Wählen Sie eine moderate Lautstärke. So, dass Sie den Strassenverkehr trotz Musik hören.
Im Allgemeinen wird beim Krafttraining Musik mit BPM-Rhythmen von 110 – 150 empfohlen. Dies variiert je nach persönlichem Geschmack.
Die BPM-Frequenz hängt von der Art des Tanzens ab. Beispielsweise kann bei Zumba oder Hip-Hop Musik mit einem Tempo von 130 – 160 BPM bevorzugt werden, während bei einer langsameren Tanzart wie Tango oder Walzer eher der Bereich 60 – 100 BPM empfohlen wird.
Lea Nadig
Lea Nadig ist Leiterin Therapie & Sport im Medizinischen Zentrum in Bad Ragaz und diplomierte Trainerin Leistungssport bei Swiss Olympic.