«Ich verliebe mich jedes Jahr aufs Neue in diesen Sport», sagt Andi Grünenfelder. Er ist olympischer Medaillenträger im Skilanglauf (Calgary 1988), Chefarzt der Klinik Gut und langjähriger Rennarzt des Engadin Skimarathons. Entscheidend für einen optimalen Start in die neue Saison ist selbstverständlich die Freude am Sport selbst. «Für mich gibt es keine schönere Möglichkeit sich in der Natur zu bewegen», sagt Grünenfelder im Allegra-Podcast.
Was müssen Unerfahrene beachten?
Langläufer*innen müssen «faul» sein – sie wollen mit möglichst wenig Kraftaufwand so weit wie möglich kommen. Der Schwung muss aus den Beinen kommen, nicht aus den Armen. Die Technik ist das A und O. Wenn die Balance und der Körperschwerpunkt stimmen, kommt die Technik schneller als gedacht.
Nicht ungefährlich – wo liegt das Verletzungsrisiko?
Die grösste Gefahr für Langläufer*innen besteht tatsächlich darin, bei niedrigen Geschwindigkeiten das Gleichgewicht zu verlieren – teilweise sogar aus dem Stand. So kommt es nicht selten vor, dass sich Einsteiger*innen bei unglücklichen Stürzen Brüche im Arm- und Schulterbereich zuziehen.
Engadin Skimarathon – ist er für alle geeignet?
Es gibt nichts, was es nicht gibt: Von Vollprofis über Kostümierte bis hin zu Anfängern ist alles dabei. Böse Zungen sprechen von der längsten Langlauf-Abfahrt, denn es geht von Maloja nach S-chanf praktisch nur leicht bergab. Der Engadin Skimarathon sollte für alle machbar sein. Trotzdem ist es wichtig, dass sich die Teilnehmenden nicht überschätzen. Und: Wer vorne mitmischen will, hat ohne Training keine Chance.
Weitere Tipps
- Der*die gute Langläufer*in wird im Sommer gemacht – weil der Körper auf der Loipe jeden Muskel beansprucht, spielt die Wahl der Sommersportart keine Rolle. Grundsätzlich gilt: Wer physisch und konditionell fit ist, hat mehr Spass beim Langlaufen.
- Falsche Bewegungsabläufe lassen sich nur schwer abgewöhnen. Es lohnt sich deshalb Stunden bei einem*einer Langlauflehrer*in zu nehmen, um von Beginn an die richtigen Bewegungen zu verinnerlichen.
- Beim Langlaufen kann es zu Geschwindigkeiten von sechzig bis achtzig Kilometer pro Stunde kommen. Dabei hilft der einseitige Stemmbogen, bei dem ein Ski in der Spur bleibt und der andere zum Bremsen angewinkelt wird.