Was passiert bei einer Impfung?
Beim Impfen werden dem Patienten oder der Patientin abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger oder Teile davon verabreicht. Der Körper erkennt im Impfstoff den tatsächlichen Erreger und reagiert mit der Bildung von entsprechenden Abwehrstoffen. Falls das Immunsystem später dem wirklichen Krankheitserreger begegnet, verhindern die zuvor aufgebauten Abwehrzellen einen Ausbruch der Krankheit.
Wer sollte sich impfen lassen?
Basierend auf den Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, veröffentlicht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) jedes Jahr einen Impfplan. Die darin enthaltenen Basisimpfungen werden allen Personen empfohlen. Viele davon betreffen allerdings nur eine bestimmte Altersgruppe.
So ist im Säuglingsalter das Risiko, an einer Kinderkrankheit zu erkranken, besonders gross; ab der Pubertät nimmt die Gefahr zu, sich eine sexuell übertragbare Krankheit einzufangen. Zusätzliche Impfungen empfehlen sich für Menschen, die besonders gefährdet sind, sich mit einer Krankheit anzustecken, oder für die eine Infektion besonders gefährlich werden könnte. So können für ältere Menschen scheinbar harmlose Krankheiten, wie die Grippe, eine Gefahr darstellen. Dies weil das Immunsystem im Alter schwächer wird und der Körper oft schon mit anderen Leiden belastet ist. Wer oft mit Gefahrenquellen in Kontakt kommt, sollte über Impfungen nachdenken. Das gilt beispielsweise für Spitalangestellte, Jäger*innen, Fischer*innen oder für Förster*innen, wenn es um die Zeckenimpfung geht.
Wogegen sollte man sich impfen lassen?
Zurzeit rät das BAG zu Impfungen gegen Diphtherie, Keuchhusten, Starrkrampf, die bakterielle Infektion Haemophilus influenzae Typ B, Kinderlähmung, Masern, Mumps und Röteln. Diese Impfungen sollten alle bereits im Kindesalter vorgenommen werden. Für Jugendliche kommen Impfungen gegen Varizellen («Wilde Blattern»), Humane Papillomaviren (HPV) und Hepatitis B hinzu. Im Erwachsenenalter gilt es vor allem, bereits durchgeführte Impfungen, wie gegen Tetanus oder Diphtherie, alle zehn bis zwanzig Jahre aufzufrischen. Vor Reisen können zudem weitere Impfungen nötig werden. Auskunft darüber geben ärztliche Fachpersonen.
Was kann ich tun, wenn ich mein Impfbüchlein verloren habe?
Man kann bei der behandelnden ärztlichen Fachperson nachfragen, welche Impfungen bereits durchgeführt wurden. Grundsätzlich empfiehlt es sich Kopien vom Impfausweis zu machen.
Was sind übliche Reaktionen auf eine Impfung, und wann sollte man besser ärztlichen Rat aufsuchen?
Impfungen mit abgetöteten Erregern führen im Normalfall zu einer Entzündung an der Einstichstelle. Diese können mit Schmerzen, einer Schwellung oder einem warmen Arm verbunden sein. Hin und wieder kommt es zu Fieber.
Diese Nebenwirkungen können am Tag der Behandlung und am Folgetag eintreten. Dauern sie länger als fünf bis sieben Tage an, sollte man eine ärztliche Fachperson aufsuchen. Bei sogenannten Lebendimpfstoffen (zum Beispiel Masern, Mumps und Röteln) kommt es erst nach fünf bis zehn Tagen zu allfälligen Reaktionen. Hier kann ebenfalls vorübergehend Fieber auftreten, auch Ausschläge kommen vor. Wiederum gilt: Abweichungen von diesen Angaben sollten mit einer ärztlichen Fachperson besprochen werden.
Welche Kosten übernimmt die Krankenversicherung?
Die Kosten für die vom BAG empfohlenen Impfungen werden mit wenigen Ausnahmen von der obligatorischen Grundversicherung übernommen. ÖKK übernimmt im Zuge der Zusatzversicherung ÖKK PRÄVENTION bei zusätzlichen Impfungen die Kosten von 90 Prozent bis maximal 200 Franken pro Jahr.