Arno Däscher, muss ich auf dem Velo einen Helm tragen?
In der Schweiz gilt nur für schnelle E-Bikes (bis 45 km/h) ein Helm-Obligatorium. Allen anderen Radlerinnen und Radlern wird lediglich empfohlen, einen Helm zu tragen. Im Jahr 2019 trugen gemäss bfu 52 Prozent der Velofahrerinnen und Velofahrer einen Helm, viermal mehr als 1998, dem ersten Erhebungsjahr.
Nützt ein Velohelm wirklich?
Ja, Studien belegen, dass ein Velohelm bis zu 80 Prozent der Kopfverletzungen unter Schwerverletzten und 20 Prozent unter Leichtverletzten verhindern kann.
Schützt ein teurer Velohelm besser als ein günstiger?
Nein, wichtig ist, dass der Helm mit der Norm DIN EN 1078 versehen ist. Das bedeutet, dass er diverse Tests bestanden hat. Ein teurer Helm bietet nicht mehr Schutz als ein günstiger, aber mehr technische Funktionen.
Hauptsache, der Helm sitzt?
Der perfekte Sitz ist zentral. Er darf nirgends drücken. Der Helm muss aber auch gefallen, sonst zieht man ihn nicht an. Empfehlenswert ist ausserdem ein gutes Belüftungssystem.
Helm-Kauf im Internet – eine gute Idee?
Jede Kopfform ist verschieden. Darum kann der Helm drücken, obwohl die Grösse stimmt. Es ist wie beim Schuhkauf: Am besten, man probiert verschiedene Modelle an und wählt das passendste.
Tut es auch ein gebrauchter Helm?
Nein, Sie wissen nicht, was der Helm schon alles erlebt hat. Er kann tipptopp aussehen, und dennoch keine Schutzwirkung mehr haben. Manche Schäden verbergen sich im Innern des Helms.
Ist ein Helm eine Anschaffung fürs Leben?
Alle vier bis fünf Jahren muss ein Helm ersetzt werden. Denn Sonne, Regen und allenfalls Aufprälle setzen seiner Schutzwirkung zu. Nach einem Sturz zeigt man den Helm am besten einer Fachperson. Sie kann einschätzen, ob der Helm noch schützt oder nicht.
Arno Däscher
Red und Antwort stand uns Arno Däscher, er ist Inhaber des Velofachgeschäfts Bike4Fun in Zizers.
So sitzt der Velohelm
Nur richtig angepasst bietet ein Velohelm guten Schutz. Darauf sollten Sie achten: