Die (finanziellen) Anfänge
1921 wird der HC Davos gegründet. Zu den Gründern gehört auch Carl Spengler, der als erster Sponsor des HC Davos bezeichnet werden kann. Der Mediziner und Sohn des Kurortgründers Alexander Spengler stiftet 1923 den Pokal für die erste Ausgabe des Spengler Cups und gibt dem Traditionsturnier damit seinen Namen. Bei dieser ersten Austragung geht der Gastgeber allerdings leer aus. Es gewinnt die Universitätsmannschaft von Oxford, in der vor allem Kanadier spielen, die in Grossbritannien ihr Studium absolvieren und in Davos ihre Ferien verbringen.
Quelle: Dominik Hodel / Wintersportmuseum Davos / Fotograf unbekannt
Der neue Sportclub im Landwassertal ist aber nicht nur bei ausländischen Gästen, sondern auch bei der Bevölkerung in der Region beliebt. Deshalb gehören die Gemeinde und der Kurverein, heute als Tourismusorganisation bekannt, von Beginn weg zu den Geldgebern. Sie subventionieren den HCD in der Saison 1932/33 mit 8'500 Franken – ein stolzer Betrag in dieser Zeit. Ein Jahr später sind es allerdings satte 3'000 Franken weniger, da sich auch in Davos die globale Wirtschaftskrise bemerkbar macht. Die Logiernächte gehen zurück und so auch die Sponsoringbeiträge des Kurvereins. Wenn auch finanziell schwierig, endet die Saison aus sportlicher Sicht erfolgreich. Der HC Davos wird Schweizer Meister, zum siebten Mal in Folge.
Fernsehgelder und kreative Heimwehbündner
Nur knapp zwei Jahre nachdem das Schweizer Fernsehen 1953 seinen Testbetrieb aufgenommen hat, flimmern bereits erste Bilder von Eishockeyszenen aus Davos über den Bildschirm. Es sind Livebilder vom Spengler Cup. 1961 gehört die Liveübertragung des Spengler Cups bereits fest zum Fernsehprogramm und wird in sechs europäische Länder übertragen. Das Schweizer Fernsehen zahlt für die Übertragungsrechte 4'000 Franken. Knapp zehn Jahre später sind es bereits über 35'000 Franken, die dem Kurverein und dem HCD zugutekommen.
1971 kommt der HCD unerwartet zu einem finanziellen Zustupf. Zum 50-Jahr-Jubiläum organisiert der Klub eine Tombola mit 10'000 Losen. Die Hauptpreise: Ein Tiefkühlschrank, ein Farbfernseher und ein lila VW Käfer. Das Auto wird niemals abgeholt, weshalb das Elektrizitätswerk Davos kurzerhand entscheidet, den Käfer zu kaufen und die 7'750 Franken dem HCD zukommen zu lassen.
Alle Infos, Anekdoten und Bilder dieses Artikels stammen aus dem Jubiläumsbuch zum 100-jährigen Bestehen des HC Davos.
Quelle: Davoser Zeitung, Dezember 1970
Es ist die Zeit, in der erstmals die Fans als Geldgeber auftreten. Der HC Davos befindet sich in einem sportlichen Tief. Er ist in die Nationalliga B abgerutscht und kämpft dort gar um den Ligaerhalt. Drei besorgte Heimwehbündner aus dem Unterland gründen den ersten Fanclub und damit die erste Sponsoringvereinigung. Ihr Ziel: Mit ausgefallenen Ideen Geld auftreiben, damit der HCD gute Spieler verpflichten und wieder in der höchsten Liga spielen kann. Sie lancieren eine «Goal-Gönner-Karte», mit der jeder Karteninhaber für Tore eines bestimmten Spielers jeweils 50 Rappen zahlt. 1979 sorgt zudem eine besondere Aktion über die Kantonsgrenze hinaus für Aufsehen. Für jeden verkauften Jutesack «HCD Kartoffeln» fliessen vier Rappen in die Klubkasse. Die Initianten rechnen damit, etwa 80'000 Kilogramm HCD Kartoffeln zu verkaufen. Wie viel die Aktion tatsächlich einbringt, ist nicht bekannt. Das Engagement der Fans zahlt sich aber aus: Der HC Davos schafft den Aufstieg und ist zurück in der höchsten Schweizer Liga.
Vom Hobby zum Berufssport
Logos von Firmen auf den Spielertrikots – so wie wir es heute kennen – kommen im Laufe der 80er-Jahre auf. Eishockey wird nach dem Vorbild Kanadas professionalisiert und zum Berufssport. Der HC Davos ist aber (noch) nicht in der finanziellen Lage, seinen Spielern konkurrenzfähige Löhne zu zahlen. Gute Spieler verlassen den Klub. Der HC Davos steigt 1989 erneut in die Nationalliga B ab, eine Saison später folgt der sportliche Tiefpunkt mit dem Abstieg in die 1. Liga. Wieder sind es Fans und Einheimische, die den HCD in dieser schwierigen Lage finanziell unterstützen. Der Club ’89 wird gegründet, den es heute noch gibt. Die Gönnervereinigung sorgt dafür, dass der HC Davos nach wenigen Monaten wieder auf dem Transfermarkt mitreden kann. Mit Erfolg: 1991 spielt der HC Davos wieder in der Nationalliga B, zwei Jahr später in der Nationalliga A. Dieser Profibetrieb lässt sich auch dank der besseren Vermarktung des Spengler Cups finanzieren. 1994 spielt das Traditionsturnier einen Gewinn von 1,2 Millionen Franken ein – fünf Mal mehr als noch 1989.
Quelle: Dominik Hodel / Leihgabe Restaurant 1921
Geldgeber heute
Der HC Davos ist eine Institution, die in der Region grosse Anerkennung geniesst. Das zeigt sich in der Bevölkerung, die zuletzt 2017 einem Millionenkredit für den Umbau der Eishalle mit grossem Mehr zustimmte. Es zeigt sich aber auch bei den Gönnervereinigungen Club ’89 und Kristallclub, die jeweils mindestens zwei Millionen Franken pro Saison in die Klubkasse bringen. Und schliesslich zeigt es sich bei den Sponsoren. Der HC Davos hat sechs Co-Sponsoren und fünf Hauptsponsoren, zu denen seit der Saison 2019/20 auch ÖKK zählt. Nun gehen ÖKK und der HCD in die Verlängerung: Der Vertrag wurde bis Ende Saison 2024/25 verlängert.