Eine neue Sprache zu lernen, sei wie eine Türe, sagt Christian Graf, CEO des Sprachreisenanbieters Boa Lingua. «Am Anfang sehen Sie durchs Schlüsselloch, dann durch den Türspalt und irgendwann überschreiten Sie die Türschwelle und bewegen sich ganz natürlich in einer neuen Kultur.»
Diese Faszination kann nun wieder gelebt werden. Nach zwei herausfordernden Jahren mit Reisebeschränkungen aufgrund der Pandemie, nehme die Nachfrage nach Beratungen bei Boa Lingua seit Jahresbeginn stetig zu. «Wir sind nahe am Stand von 2019», erklärt Graf.
Vielfältige Kundenbedürfnisse
Nach wie vor sind es die 18- bis 30-jährigen Personen, die am häufigsten einen Sprachaufenthalt machen. Der Grossteil davon lernt Englisch. Während vor 15 Jahren noch Australien an der Spitze der beliebtesten Länder stand, seien es nun Grossbritannien und Irland. «Das verstaubte Image, das Grossbritannien eine Zeit lang hatte, ist vorbei», begründet Graf. «Zudem merken wir, dass es unsere Kundschaft bevorzugt, nicht mehr allzu weit fliegen zu müssen.»
Die Kundenbedürfnisse seien vielfältiger geworden. Deshalb bietet Boa Lingua Sprachaufenthalte für Personen jeglichen Alters und in jeglicher Lebenslage an. Es gibt Business-Kurse, Kurse für Personen ab 30 oder ab 50 Jahren. Diese Sprachkurse müssten heute mit Freizeitaktivitäten kombinierbar sein. Das sei ein grosses Bedürfnis.
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«Sprachkurse müssen heute mit Freizeitaktivitäten kombinierbar sein.»
Graf nennt Beispiele: «Während eine Führungsperson zwei Wochen hochintensiv ihr Englisch verbessern möchte, will ein 35-Jähriger unter Gleichaltrigen Spanisch und gleichzeitig Surfen lernen. Die Pensionärin wiederum möchte in Italien die Sprache lernen, aber noch genügend Zeit für eine Weindegustation oder einen Besuch auf dem Markt haben, am liebsten gleich mit der Sprachlehrerin.»
Um diese individuellen Bedürfnisse mit dem Angebot optimal abzustimmen, arbeitet Boa Lingua in rund 30 Ländern mit mehr als 300 Partnerschulen zusammen und das seit vielen Jahren. Auf der überarbeiteten Internetseite gibt es eine Suchfunktion, mit der Interessierte das Angebot nach ihren Wünschen und Vorstellungen filtern können.
Digital und persönlich
Das neue digitale Angebot werde von der Kundschaft sehr geschätzt. Die Kompetenz der rund 65 Mitarbeitenden brauche es aber weiterhin, sagt Graf. «Wer bei uns arbeitet, kann auf der ganzen Welt gratis Sprachaufenthalte machen. Diese Erfahrungen und die Begeisterung fürs Reisen machen unsere Mitarbeitenden zu den besten Beraterinnen und Berater.»
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«Die Kompetenz der Mitarbeitenden braucht es trotz Digitalisierung.»
Boa Lingua berät Kundinnen und Kunden aber nicht nur vor, sondern auch während des Sprachaufenthalts. «Durch unseren nahen Draht zu den Schulen können wir schnell auf Spezialanfragen reagieren. Etwa, wenn jemand während des Aufenthalts das Kursniveau oder die Gastfamilie wechseln möchte.» Bei jungen Menschen sei dieser persönliche Kontakt besonders wichtig. «Jede und jeder hat einmal Heimweh. Wenn dann Fragen auftauchen, tut es gut, wenn Sie die Fragen in Ihrer Muttersprache stellen können.»
Graf redet aus Erfahrung. Er selbst war schon über zehn Mal im Ausland, um Sprachen zu lernen. Diese Faszination lasse einem nicht mehr los. Diese Faszination weitergeben und teilen zu können, bezeichnet der CEO als sinnstiftend, ganz nach dem Motto von Boa Lingua: «Stell dir vor, die Welt versteht sich».
Gut abgesichert im Ausland
Wer länger verreist, möchte sich keine Sorgen um Unfälle oder Krankheiten machen. Doch auf was müssen Sie bezüglich Ihrer Krankenversicherung achten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Mit der Grundversicherung beteiligt sich Ihre Krankenversicherung an den Behandlungskosten eines medizinischen Notfalls. Ein Notfall liegt vor, wenn Sie eine medizinische Behandlung benötigen und eine Rückreise in die Schweiz nicht möglich ist. Allerdings fällt die Kostenbeteiligung je nach Land, in dem man sich befindet, unterschiedlich aus:
- EU-/EFTA-Staaten: Die Kostenbeteiligung richtet sich nach den Sozialversicherungstarifen und Beteiligungsregeln des betreffenden Staates.
- Ausserhalb der EU-/EFTA-Staaten: Die Krankenversicherung übernimmt im Notfall höchstens den doppelten Betrag der Kosten, die sie bezahlen würde, wenn die Behandlung in der Schweiz stattgefunden hätte.
Das Bundesamt für Gesundheit BAG empfiehlt für Aufenthalte ausserhalb der EU eine Zusatzversicherung. Eine solche ist vor allem in Ländern sinnvoll, in denen die medizinischen Kosten höher als in der Schweiz sind – dazu gehören beispielsweise die USA, Kanada und Japan – oder in Ländern, in denen ausländische Staatsangehörige in teuren Spezialkliniken behandelt werden.
Mit einer Zusatzversicherung beteiligt sich die Krankenversicherung nicht nur an den Behandlungskosten eines Notfalls, sondern auch an medizinisch notwendigen Transporten oder Rettungs- und Bergungsaktionen. Die Grundversicherung deckt die Kosten für Rettungen im Ausland nicht.
Bei einem Aufenthalt in einem EU-/EFTA-Staat können Sie Ihre Europäische Krankenversicherungskarte vorweisen. Diese befindet sich auf der Rückseite Ihrer schweizerischen Versichertenkarte.
Ausserhalb der EU-/EFTA-Staaten zahlen Sie die Kosten für die medizinische Behandlung in der Regel vor Ort. Lassen Sie sich eine detaillierte Rechnung ausstellen und reichen Sie diese bei Ihrer Krankenversicherung ein.
In Spezialfällen oder bei Fragen kontaktieren Sie Ihre Krankenversicherung. Die Nummer von ÖKK für Notfälle im Ausland lautet +41 41 210 44 88.
Die Kosten für Arzneimittel, die Sie im Ausland kaufen, werden nur vergütet, wenn Sie diese wegen eines medizinischen Notfalls benötigen.
Solange Sie Ihren Wohnsitz in der Schweiz haben, sind Sie in der Schweiz versicherungspflichtig. Wenn Sie also im Ausland auf Reisen sind und dort keinen Wohnsitz haben, kann die obligatorische Krankenversicherung nicht gekündigt oder ausgesetzt werden.