Wie entsteht der Druck im Blut?
Mit jedem Herzschlag löst das Herz eine Druckwelle aus. Sie breitet sich in die Arterien aus und treibt das Blut vorwärts durch den Kreislauf. Ein gewisser Blutdruck ist also lebensnotwendig. Der optimale Blutdruck von Erwachsenen liegt laut Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Hypertonie unter 120/80 mmHg, der normale Blutdruck bei 120 bis 129/80 bis 84 mmHg.
Was ist die Messeinheit des Blutdrucks?
Ein Blutdruck setzt sich aus zwei Werten zusammen, einem oberen (auch: systolischen) Wert und einem unteren (auch: diastolischen) Wert. Der obere Wert entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und der Druck in den Arterien am höchsten ist. Der untere Wert entsteht, wenn das Herz entspannt und der Druck in den Arterien am niedrigsten ist. «mmHg» steht für «Millimeter-Quecksilbersäule» und ist die Masseinheit für Blutdruckwerte.
Wie gelangt das Blut zurück ins Herz?
Der Blutdruck alleine reicht nicht aus, um das Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herz zu befördern. Denn je weiter sich das Blut auf dem Weg durch den Körper vom Herz entfernt, desto schwächer wird der Druck. Hier müssen die Muskeln nachhelfen und das Blut durch die Venen zurück zum Herz pumpen.
Welche Symptome hat ein ungewöhnlicher Blutdruck?
Bluthochdruck entwickelt sich meist langsam und unbemerkt. Erst wenn die Werte deutlich zu hoch sind, treten Symptome wie Atemnot, Brustschmerzen, Herzstolpern oder Sehstörungen auf. Darum empfiehlt es sich, ab dem 18. Lebensjahr den Blutdruck einmal pro Jahr professionell messen zu lassen. Ein zu niedriger Blutdruck kann Schwindel, kalte Hände und Füsse oder Müdigkeit verursachen, ist aber meistens ohne Krankheitswert.
Wie lässt sich Bluthochdruck vorbeugen?
Die beiden wichtigsten Risikofaktoren für Bluthochdruck sind das Alter und eine erbliche Veranlagung. Dagegen lässt sich nichts machen. Doch durch einen gesunden Lebensstil lässt sich der Bluthochdruck reduzieren oder präventiv bekämpfen. Wichtig sind: gemässigter Salz- und Alkoholkonsum, Bewegung, Normalgewicht, Entspannung, ausgewogene Ernährung und Nikotinverzicht.
Warum ist Bluthochdruck gefährlich?
Über Monate oder gar Jahre anhaltender Bluthochdruck belastet das Herz und die Gefässe. Unbehandelt kann er Folgen für Gehirn, Beine, Nieren und Augen haben. Bluthochdruck gehört zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Wird der Bluthochdruck medikamentös behandelt oder durch einen gesunden Lebensstil reduziert, treten diese Komplikationen viel seltener auf.
Quellen: Schweizerische Herzstiftung, Medgate
Schon gewusst?
- 25 % der Erwachsenen in der Schweiz haben einen erhöhten Blutdruck. Bei den Ü60 sind es 50 %.
- 2-10 x häufiger erleiden Menschen mit unbehandeltem Bluthochdruck einen Herzinfarkt oder Hirnschlag als Menschen mit normalem Blutdruck.
- 1/3 der Betroffenen weiss nichts von ihrem Bluthochdruck.
- 1913 gelang dem englischen Theologen und Wissenschaftler Stephen Hales die erste direkte Blutdruckmessung – an einem Pferd.
Podcast mit dem Kardiologen Dirk Schmidt-Ott
Bluthochdruck betrifft Millionen von Menschen. Der Kardiologe Dirk Schmidt-Ott erklärt, was Bluthochdruck ist, wie oft wir den Blutdruck messen und wie wir uns ernähren sollten.