Der Frühling ist in den Startlöchern. Zeit, das Bike aus dem Winterschlaf zu holen. Mit diesen einfachen Handgriffen kontrollieren Sie Ihr Bike und machen es für die ersten Ausfahrten fahrtauglich.
Bock uf Bike: 5 Tipps für den Bike-Check
Wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen steigen, schlägt das eine oder andere Herz höher: Die Bike-Saison ist lanciert. Bevor Sie sich direkt auf das Bike schwingen, sollten Sie folgende Tipps beachten, um Ihr Bike fahrtauglich zu machen und Unfälle zu vermeiden. Denn nach ein paar Monaten im Keller ist es ratsam, das Bike zu checken, ob noch alles so funktioniert, wie es sollte. Sie sind sicherer unterwegs und sparen sich den einen oder anderen Gang zur*zum Velomechaniker*in.
Kontrollieren Sie, ob die Bremsbeläge abgenutzt sind und ersetzt werden müssen. Wenn die Bremsbeläge komplett runtergefahren sind, macht sich das beim Bremsen mit einem kratzenden Geräusch bemerkbar. In diesem Fall ist kaum mehr Belag vorhanden und das Metall der Belagplatte des Bremssattels reibt bereits mit der Bremsscheibe (bei den Scheibenbremsen) oder direkt mit den Radfelgen (bei Felgenbremsen) aneinander. Sie sollten die Beläge dringend wechseln, da so kaum mehr Bremswirkung vorhanden ist und das Material (Felge resp. Scheibe) kaputt geht. Checken Sie die Beläge immer vorne und hinten.
Bei Felgenbremsen lassen sich die Bremsbeläge recht einfach überprüfen, bei den Scheibenbremsen muss man schon genauer hinschauen. Bei Letzteren gilt grundsätzlich, dass die Bremsbeläge eine Dicke von mindestens 3 mm aufweisen sollten. Einige Bremsbacken besitzen Indikatoren, wie Rillen oder farbige Striche, die – sobald sie abgefahren sind – anzeigen, ob ein Wechsel der Beläge ansteht.
Warten Sie nicht zu lange mit dem Wechsel – Ihre Gesundheit und das Material danken es Ihnen.
Prüfen Sie, ob der Reifen während der Winterpause nicht spröde geworden ist, genügend Profil aufweist und möglichst keine Stollen fehlen. Ist dem nicht so, sollte der Reifen gewechselt und ein neuer aufgezogen werden. Zudem sorgt der richtige Reifendruck für mehr Sicherheit, Fahrspass und Schnelligkeit. Worauf Sie beim Reifendruck achten sollen, erfahren Sie in diesem Video.
Der Lenker sollte fest sein und nicht lottern. Klemmen Sie das Vorderrad zwischen die Beine und drehen Sie den Lenker nach links und rechts. Er sollte sich nicht stärker als das Rad bewegen. Falls doch, ziehen Sie die Schraube am Lenker mit einem Schraubschlüssel an. Gerade bei Carbon-Teilen ist es wichtig, dass Sie dabei die Newtonmeter-Angabe am Lenker beachten, wie fest Sie die Schraube mit dem Drehmomentschlüssel anziehen dürfen.
Der Antrieb ist ein fragiles System: Kette, Kassette und Kurbelgarnitur müssen perfekt zusammenarbeiten. Doch nur saubere und gepflegte Komponenten funktionieren zusammen.
Putzen Sie mit einem sauberen Lappen (oder auch Stoffresten, z.B. von alten oder kaputten, nicht mehr gebrauchten Shirts) die Kette. Bei hartnäckigen Dreckrückständen können Sie die Kette auch mit entsprechenden Reinigungsmitteln oder handelsüblichem Spülmittel einseifen und mit einer weichen Bürste und einem Putzlappen abreiben. Legen Sie die Kette zwischen Bürste und Lappen und drehen Sie die Kurbel im Leerlauf, bis alle schwarzen Rückstände weg sind und die Kette wieder glänzt. Nach der Reinigung ölen Sie die Kette neu ein mit einem Kettenöl. Tröpfeln Sie dabei das Öl (sparsam) nur auf die einzelnen Glieder – nicht auf die Kettenseite. Wischen Sie überschüssiges Öl mit einem Lappen ab.
Reinigen Sie die Kette und den Antrieb regelmässig auch während der Saison. Die Kette sollte – wie ursprünglich – silbern und nicht schwarz verschmutzt sein.
Kontrollieren Sie, ob die Dämpfer (= Federung) noch dicht sind. Halten Sie dafür einen sauberen Lappen unter die Dämpfer und schauen Sie, ob Schmierflüssigkeit austritt. Die Gleitrohre dagegen dürfen leicht feucht sein, damit sie gut gleiten.
Sollten die Dämpfer tropfen oder die Gleitrohre trocken sein, bringen Sie das Bike zu einem Fachhändler in den Service.
Falls Sie unsicher sind, Teile fehlen, etwas mit der hydraulischen Scheibenbremse oder der Dämpfung nicht funktioniert, dann suchen Sie besser eine*n Mechaniker*in auf. Selbständiges Basteln mit zu wenig Kenntnissen führt meist zu grösseren Kosten, als wenn Sie komplizierte Servicearbeiten von einer Fachperson machen lassen.
Möchten Sie weitere Tipps und mehr darüber lernen, wie Sie Ihr Bike selbständig in Schuss halten und die wichtigsten Reparaturen eigenhändig ausführen können? Dann besuchen Sie einen Reparaturkurs bei einem Fachhändler oder zertifizierten Swiss Cycling Guide. Mit dem BikeBonus beteiligt sich ÖKK an diesen Kurskosten, damit Ihr Bike möglichst immer in bester Verfassung ist und Sie sicher unterwegs sind.